Die Teilnehmenden erlebten einen Workshop, der eindrucksvoll zeigte, wie stark Unternehmensnachfolge und Zukunftssicherung miteinander verbunden sind. Jeannette Peters machte klar, dass Nachfolge weit mehr ist als ein formaler Übergang von Eigentum und Verantwortung. Sie beschrieb sie als einen emotional anspruchsvollen Prozess, der Mut, Klarheit und vor allem eine solide Wertebasis braucht. Was viele überrascht hat: Nachfolge markiert nicht das Ende einer Ära, sondern den Anfang einer neuen unternehmerischen Zukunft. Genau deshalb ist sie für den deutschen Mittelstand, insbesondere im Handwerk und in familiengeführten Betrieben, von zentraler Bedeutung.
Besonders prägnant war ihr Hinweis darauf, dass Nachfolge in vielen Fällen schwieriger sei als eine Neugründung. Während Gründerinnen und Gründer etwas völlig Eigenes aufbauen, steigen Nachfolgerinnen und Nachfolger in bestehende Strukturen ein, die geprägt sind von Traditionen, Persönlichkeiten und oftmals unausgesprochenen Erwartungen. Dieser Spannungsbogen macht die Suche nach passenden Nachfolgerinnen und Nachfolgern so anspruchsvoll, vor allem wenn über Jahrzehnte gewachsene „Lebenswerke“ in neue Hände übergehen sollen.
Ein Schwerpunkt des Workshops lag auf der Frage, welche Rolle Werte in der Nachfolge spielen. Jeannette Peters zeigte eindrücklich, dass Erfolgsfaktoren wie Offenheit, Verbindlichkeit, Unternehmenskultur und gemeinsame Ziele häufig wichtiger sind als finanzielle Aspekte. Viele Nachfolgen scheitern nicht an rechtlichen oder strategischen Hürden, sondern an emotionalen Blockaden, fehlender Kommunikation oder ungelösten Familienkonflikten. Laut ihrer Erfahrung scheitern rund 80 bis 85 Prozent aller Übergaben an diesen weichen Faktoren. Für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens ist es daher entscheidend, frühzeitig klare Rollen zu definieren, die Übergabefähigkeit des Betriebs zu stärken und Nachfolgeprozesse transparent zu gestalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Frage, wer überhaupt als Nachfolgerin oder Nachfolger infrage kommt. Jeannette Peters zeigte auf, dass die Spannbreite groß ist: von familieninternen Lösungen über Mitarbeitende bis hin zu externen Kandidatinnen und Kandidaten. Besonders betonte sie, dass interne Talente häufig unterschätzt werden, obwohl sie Kultur, Kundschaft und Prozesse bestens kennen. Schrittweise Beteiligungsmodelle könnten hier wertvolle Brücken bauen, um sowohl Verantwortung als auch Kapitalaufbau zu ermöglichen.
Für alle Teilnehmenden war klar: Die Anforderungen an Nachfolgerinnen und Nachfolger haben sich gewandelt. Neben fachlichem Wissen braucht es heute Führungsstärke, kaufmännisches Verständnis, Mut, Offenheit und die Fähigkeit, Menschen für Veränderungen zu gewinnen. Jeannette Peters arbeitet in ihrer Beratung mit einem strukturierten, sechsstufigen Phasenmodell, das Orientierung gibt und eine geordnete, wertorientierte Übergabe ermöglicht.
Zum Abschluss verdeutlichte sie die volkswirtschaftliche Bedeutung der Unternehmensnachfolge. Sie sei kein optionaler Schritt, sondern ein zentraler Beitrag zur Zukunft des Mittelstands, zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur langfristigen Stabilität ganzer Regionen – gerade auch in NRW und insbesondere im Handwerk.
Der Workshop hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig frühzeitige Planung, emotionale Klarheit und eine starke Wertebasis für eine erfolgreiche Übergabe sind. Wer Betriebe in die Zukunft führen will, braucht nicht nur ein gutes Konzept, sondern auch die passenden Menschen und die Bereitschaft, Veränderung als Chance zu verstehen. Genau dafür steht Jeannette Peters mit ihrer Arbeit.
