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Digitale Lawinen, die Vorboten des "neuen" Webs?: Pressearbeit in Zeiten von Web 2.0 und Social Media (Teil 7)

Von Selbstläufern, Empörungswellen, Shitstorm und digitalen Lawinen

Von Selbstläufern, Empörungswellen, Shitstorm und digitalen Lawinen

Aktuelles und Trends im Web 2.0 – Wo tauchen Risiken oder gar Gefahren auf? Woraufsollte beider Kommunikation mit Sozialen Medien geachtet werden?

Dass Instrumente des Web 2.0 ihre Vor- und Nachteile haben, wurde in unserer Serie bereits mehrfach vorgestellt. Das Web entwickelt sich aktuell allerdings zu einer großen digitalen Welt mit eigenen Regeln. Neue Begriffe wie „Shitstorm“, „Web 2.0 Suizid“ und „Identitätsdiebstahl“ prägen die digitale Sprache. Was sie bedeuten, welche Wirkung sie haben und warum diese Trends nicht nur für die B2C-Branche relevant sind – mediaPResence klärt auf.

Neue Begriffe als Vorboten

Datenschutz, Copyright, digitale Beschwerden, Chaos, Fan, Informationsüberfluss – das Web 2.0 bringt viele neue Begriffe mit, stellt uns vor neue Herausforderungen und definiert neu. Viele neue Fragen entstehen, aber auch zahlreiche Möglichkeiten für Beteiligung, für Beschwerde oder auch für Revolution. Es entwickeln sich neue Bewegungen.

In dieser Zeit ist es wichtig, auf dem aktuellen Stand der Dinge zu sein und zumindest einen groben Überblick zu behalten. Denn auch, wenn viele der Trends eher die jugendliche Szene betreffen und Auswirkungen auf die B2C-Kommunikation haben, sollte die Wirkung auf die allgemeinen gesellschaftlichen Vorgänge nicht unterschätzt werden. Gleichzeitig dienen die Trends in der B2C-Kommunikation, glaubt man Experten, als Vorboten für zumindest einige zukünftige Entwicklungen in der B2B-Kommunikation.

Shitstorm – digitale Empörungswelle

Der Anglizismus des Jahres 2011 zeigt bereits einen der Trends der vergangenen Monate, den Shitstorm. Kaum einer in der B2B-Branche bekam es mit, doch im Web tut sich einiges. Diverse Shitstorms übermannten Firmenprofile. Dabei entsteht aufgrund von Aussagen oder öffentlichen Reaktionen von Unternehmen eine Empörungswelle, die zu zahlreichen digitalen Kommentaren, Blogbeiträgen, Twitternachrichten und aggressiven Facebook-Meldungen führt. Web 2.0-Profile von öffentlichen Einrichtungen, Unternehmen, Einzelpersonen, Parteien oder Verbänden werden regelrecht attackiert.

Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit betrifft die ING-DiBa. Wer kennt sie nicht, die Werbung mit Dirk Nowitzki? Er kommt in die Fleischerei seiner Heimatstadt und erhält eine Scheibe Wurst mit dem Kommentar: „Damit du groß und stark wirst“. Innerhalb kürzester Zeit löste der Werbespot einen Shitstorm der gesammelten digitalen deutschen Welt aus. Einige Beiträge von Vegetariern waren sehr ernst gemeint, andere kommentierten mit unsachlichen Beiträgen.

Digitale Lawine im Bundestag

Zwar kein Shitstorm, aber eine digitalen Lawine trat eine einzige Frau unbeabsichtigt im deutschen Bundestag los. Sie verschickte aus Versehen eine E-Mail an alle Mitarbeiter, einige davon antworteten wieder an alle und so nahm die Lawine ihren Lauf. Folge war: Die digitalen Nachrichten legten die Bundestagsrechner und einige iPads lahm.

„Suizid“ im Web

Bei all dem Informationsüberfluss und den digitalen Entwicklungen sehen viele Web 2.0- User oft keine andere Möglichkeit als sich auszuklinken und begehen digitalen Suizid. Alle Profile im Netz werden gelöscht, User stöpseln sich, bildlich gesprochen, aus dem sozialen Web aus. Einige wählen den Web 2.0-Selbstmord auch um aufzufallen. So geschehen beim Grünen-Landesverband Schleswig Holstein. Die Parteigruppe fordert eine bessere Datenschutzpolitik auf Facebook und gestaltet ihren Wahlkampf deshalb ohne Facebook, die Fanseite wurde einfach gelöscht.

Identitätsdiebstahl im Trend

Wer nicht auf Facebook ist, hat aber nicht zwangsläufig kein Profil. „Identitätsdiebstahl“ ist ein neuer Trend. Dabei legt ein User unter falschem Namen ein Profil an. In vielen Fällen passiert dieser Akt aus humoristischen Motiven, im schlimmsten Fall wird die Identität bewusst gewählt, um der Person oder der Reputation eines Unternehmens zu schaden.

Egal ob B2B oder B2C, Sie sollten einen Überblick über die Aktivitäten im Web 2.0 haben und regelmäßig die neuesten Trends und Entwicklungen verfolgen. Kein B2B-Unternehmen ist vor einem Shitstorm oder Identitätsdiebstahl sicher. Auch wenn Ihr Unternehmen nicht auf Facebook vertreten ist, die Plattform ist oft ein wesentlicher Bestandteil des sozialen Lebens ihrer Mitarbeiter und Kunden. mediaMonitoring und bewusste Web 2.0–Kommunikation sind notwendig, um den neuen Entwicklungen gewachsen zu sein.

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