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Chancen, Risiken, Fehler

Und was sie mit Innovationen für starke Unternehmen zu tun haben.

Internet und Social Media: Diese Begriffe lösten in den späten Neunzigern bei vielen Unternehmen Skepsis aus. Das hing zu dem Zeitpunkt damit zusammen, dass das World Wide Web zu viele neue und unbekannte Faktoren anbot. Das Einrichten und Unterhalten einer Website, das Vermarkten der Produkte und die Kommunikation mit den Kunden verlangten nach einem Fachkundigen, der sich ausreichend mit dem Internet auskannte. Sprich, Unternehmen brauchten neues Fachpersonal gesucht. Das entwickelte sich zu einem auf den ersten Blick unrentablen Kostenfaktor. Schnell stand die Frage im Raum: Chance oder Risiko? Retrospektiv stellte sich diese Situation für viele Unternehmen als lukrativ heraus, doch die Kostenfrage stand ihnen leider lange Zeit im Weg, das Web als Ort für innovative Geschäftsmodelle auszumachen.

Der Unterschied zwischen Chancen und Risiken

Chancen haben die Eigenschaft temporär zu sein. D. h. sie sind zum einen häufig einmalig und zum anderen ebenso häufig schwer zu erkennen, vor allem in Krisensituationen. Risiken sind dagegen wiederkehrend und treten zudem unabhängig davon auf, ob wir sie wahrgenehmen oder nicht. Deswegen ist es sinnvoll, bei Risiken die sogenannte Eintrittswahrscheinlichkeit zu beachten.

Entsprechend verhält es sich auch mit unserer Wahrnehmung. Chancen können eben nur dann genutzt werden, wenn wir sie erkannt haben. Dann sind wir – grundsätzlich - frei in der Entscheidung sie zu nutzen.

Risiken treten wie gesagt auf, ob wir sie erkennen oder nicht. Das bedeutet aber, dass Unternehmen in ihren Handlungsoptionen hinsichtlich einer Vorsorge eingeschränkt sind. Die eintretenden Risiken können lediglich reduziert werden, um das zu erwartende Schadensausmaß sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit zu minimieren.

Genau deshalb sollte das Chancenmanagement strategisch eingesetzt werden. Es zielt darauf ab, die Handlungsoptionen und die Entscheidungsfreiheit positiv zu gestalten. Basierend auf der Frage: „Was soll in Zukunft erreicht werden?“. So wird die Möglichkeit eine Chance zu realisieren erheblich erhöht.

Fehlerkultur als Erfolgsfaktor

Fakt ist, dass Chancen Risiken beherbergen und umgekehrt. Ideen, die ein Unternehmen voranbringen können, stellen sich im späteren Verlauf vielleicht nicht als Innovation, sondern als Pleite heraus, da die Entwicklung zu zeitaufwendig oder zu kostenintensiv wird. Doch die Fehler, die in diesen Entwicklungsprozessen gemacht werden, bringen im besten Fall Vorteile bei bestehenden Produkten oder Prozessen. Und eine anfängliche Idee entwickelt sich vielleicht nicht zur Innovation schlechthin, liefert aber einen entscheidenden Verbesserungsschritt bei der Optimierung eines bewährten Produkts.

Deswegen ist es wichtig, dass Innovations- und Chancenmanagement so optimal wie möglich zu koppeln.

Gefahr oder Möglichkeit?

Chancenmanagement wird häufig gleichbedeutend mit Risikomanagement gesetzt. Es gibt allerdings wesentliche Unterschiede: Das Risikomanagement umfasst sämtliche Planungs- und organisatorischen Prozesse, in denen die Risiken rechtzeitig erkannt und Maßnahmen zur Gegensteuerung entwickelt und umgesetzt werden. Und es wird vor allem betriebswirtschaftlich betrachtet. Das Chancenmanagement setzt dagegen anders an und versucht gezielt Möglichkeiten frühzeitig auf prozessualer Ebene zu erkennen. Hier setzen wir in der Regel an.

Ein historisches Beispiel ist das Antiblockiersystem, das wir heute als selbstverständlich erachten. Dieses wurde 1928 von einem bei Bosch angestellten Ingenieur entwickelt. Das Potenzial wurde in diesen frühen Automobilzeiten zunächst nicht erkannt, es sah eher nach einem Risiko für ein Produkt ohne Verwendung oder Markt aus. Erst einige Jahre später, 1936, sieht Bosch die Möglichkeit für eine Innovation. Das Patent für diese Entwicklung bringt dem Unternehmen nicht nur jede Menge Geld, sondern sicherte ihm zusätzlich eine Position als Pionier für die Fahrsicherheit, die es bis heute halten konnte. Bosch ergriff die Chance und schaffte damit eine Innovation.

Deutschland und sein Chancenmanagement

Eine Studie der Unternehmensberatung A.T Kearney ergab, dass sich gerade einmal 60 Prozent der 150 befragten deutschen Unternehmen mit einem effektiven Chancenmanagement beschäftigen. Stattdessen widmen sich die Betriebe der Risikovermeidung. In diesem Zusammenhang arbeiten sie vor allem mit Methoden wie dem Auslesen von Statistiken. Und sie vernachlässigen damit den Blick auf die sich möglicherweise schnell verändernden äußeren Umstände. Das führt dazu, dass die in Deutschland eingeführten Chancen- und Risikomanagement-Systeme Risiken und Chancen unterschiedlich behandeln. Die resultierende Gefahr, die mit einem Risiko einhergeht wird vollständig fokussiert, was wiederum der Grund dafür ist, dass Chancen lediglich am Rande behandelt werden – und so oftmals unter dem Radar bleiben.

Flexibilität führt zum Fortschritt

Eine detaillierte Bewertung von Risiken und Chancen ist unerlässlich. Flexible Methoden, die zum Beispiel die Bewertung von Chancen und Unsicherheiten einbeziehen, führen wiederum zu besseren Entscheidungen.

Doch was hat das mit uns zu tun? Wir setzen uns gezielt mit Innovationen auseinander, die das Resultat aus wahrgenommenen Chancen sind. Jeder kleine Fortschritt war vorher lediglich eine kleine Idee, aus der sich etwas Großes entwickelt hat. Oftmals neigen Unternehmen dazu, mit Blick auf die Risikovermeidung um jeden Preis, das eigene Sichtfeld einzuschränken und dadurch gewisse Dinge zu übersehen – sie werden betriebsblind. Deshalb ist es sinnvoll, externe Beobachter hinzuzuziehen, die sich nicht nur mit der Organisation auseinandersetzen, sondern stets einen Überblick über die gesamte Innovationslandschaft und den Ideen- und Wissensreichtum im Unternehmen haben.

Hier komme ich ins Spiel.

Wie das geht? Sprechen Sie mich an!

Jeannette Peters

Übrigens: Die Acht steht in unserer Kultur für die Erneuerung…

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